„Was machen wir? Was soll ich anziehen?“ Auf eine Antwort konnte Gabi lange warten. Zuerst musste demokratisch entschieden werden. Zur Wahl stand eine lange Fahrt in den Norden, eine kürzere Fahrt nach San Juan, ein Museum in Santa Cruz, Jungle Parque oder gar nichts. Die Sonne wunderte sich, denn sie hatte den Tag bereits halbiert. Alles wurde abgewogen, der Nicht-Verkehr weil Sonntag, die Uhrzeit und die Fahrtdauer. Ich bin gedanklich weg. Demokratie kann anstrengend sein. Endlich ist die Entscheidung gefallen. Es geht in den Norden. Es schwindeln mir die Sinne. Ich höre den Autositz schon in einer hexengleichen Stimme: „Ja. Ja. Komm nur. Hahaha. Ene, mene, muh und verschlungen bist du. Hahaha.“ Ich ziehe mich für den Norden entsprechend an, richte mein Krönchen und trete vor die Tür zum Auto. Die anderen Fahrgäste warten schon. Wie immer.
Das Auditorium in Santa Cruz ist ein beeindruckender Bau. Es ist eine Mischung aus Gaudi und der Oper aus Sydney. Der Glanz der kleinen Fiesensplitter blendet mich. Leider setzt das Salzwasser dem Gebäude bei näherer Betrachtung sehr zu.
Die verlassenen Bunker bei Andres dürfen nicht mehr besichtigt werden. Das ist sehr schade. Die Pandemie kann nicht Schuld haben.
Der Weg schlängelte sich an der Küste weiter nach Igueste. Es zeigen sich Abbauflächen. Kleine bunte Häuser kleben am Berghang und schauen auf das Meer und warten, vielleicht auf Godot. Ein langer, steiler Weg führt zum Friedhof. Geschlossen. Leider gibt es kein Lokal als Belohnung für den Weg und Trost für den Verschluss.
Das Agana-Gebirge muss bezwungen werden um nach Benijo zu kommen. Ein Fischerort an der Nordküste. Alle vier hatten wir Hunger bekommen, weil uns die Küchengerüche begrüßten. Ein kleines Restaurant am Ende des Ortes machte dem Magen eine Freude. Sepia, Oktopus, Muscheln und Schrimps dazu kanarische Erdäpfeln und Salat. Sehr fein.
Bei der Heimfahrt machte die Rückbankhexe ernst und ene, mene, muh verschluckt war ich im nu.
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