Montag, 28. Februar 2022

Autoausklang Siam Mall

Gabi, Otto und ich fahren in die Siam Mall. Wir möchten Lebensmittel einkaufen und in andere diverse Geschäfte schauen. Schauen wollte ich. Kaufen wollte Gabi. Otto wollte weder das eine noch das andere. Ich glaube er wollte auch nicht unbedingt Chauffeur oder Träger spielen. Die Siam Mall ist ein großes Shopping-Center. Bänke standen vor Mango, Zara, Stradivarius & Co, hier saßen artig die Männer der shoppingverwirrten Frauen, spielten mit dem Mobiltelefon und warteten, ob ein Bierleckerlie nach braver Wartezeit gegönnt wird. Ich habe Otto bewundert. Sein Leckerli war ein Barraquito. Er musste auf den schattigen Wartebänken ausharren, Sackerl bewachen und frieren. Mein Schauen wurde zum Kaufen. Zwei T-Shirts, eine Bluse, eine Hose und 20 Aloe Cremen. Letzteres teile ich mir mit meiner Mutti. Gabi war doppelt erfolgreich und hat wahre Schätze gefunden.

Robert hätte ich Leckerli verschütten können, das hätte er nicht mitgemacht. Er genoss die Terrasse und organisierte lieber einen Tisch für das Abendessen.

 Im HiperDino Supermarkt kauften wir ein. Es ist ein Großeinkauf viel billiger als in Wien.

Zum Abendessen trafen wir uns mit Maria und Laurent in Los Abrigos im Restaurant Los Abrigos. Morgen ist der Mietvertrag des Autos zu Ende, letzte Chance in ein abgelegenes Lokal zu fahren. Wir haben wieder sehr gut gegessen. Wir waren schneller als ich ein Foto schießen konnte.


Sonntag, 27. Februar 2022

Auditorium in Santa Cruz, Andres, Igueste, Benijo

 „Was machen wir? Was soll ich anziehen?“ Auf eine Antwort konnte Gabi lange warten. Zuerst musste demokratisch entschieden werden. Zur Wahl stand eine lange Fahrt in den Norden, eine kürzere Fahrt nach San Juan, ein Museum in Santa Cruz, Jungle Parque oder gar nichts. Die Sonne wunderte sich, denn sie hatte den Tag bereits halbiert. Alles wurde abgewogen, der Nicht-Verkehr weil Sonntag, die Uhrzeit und die Fahrtdauer. Ich bin gedanklich weg. Demokratie kann anstrengend sein. Endlich ist die Entscheidung gefallen. Es geht in den Norden. Es schwindeln mir die Sinne. Ich höre den Autositz schon in einer hexengleichen Stimme: „Ja. Ja. Komm nur. Hahaha. Ene, mene, muh und verschlungen bist du. Hahaha.“ Ich ziehe mich für den Norden entsprechend an, richte mein Krönchen und trete vor die Tür zum Auto. Die anderen Fahrgäste warten schon. Wie immer.

Das Auditorium in Santa Cruz ist ein beeindruckender Bau. Es ist eine Mischung aus Gaudi und der Oper aus Sydney. Der Glanz der kleinen Fiesensplitter blendet mich. Leider setzt das Salzwasser dem Gebäude bei näherer Betrachtung sehr zu.

Die verlassenen Bunker bei Andres dürfen nicht mehr besichtigt werden. Das ist sehr schade. Die Pandemie kann nicht Schuld haben.

Der Weg schlängelte sich an der Küste weiter nach Igueste. Es zeigen sich Abbauflächen. Kleine bunte Häuser kleben am Berghang und schauen auf das Meer und warten, vielleicht auf Godot. Ein langer, steiler Weg führt zum Friedhof. Geschlossen. Leider gibt es kein Lokal als Belohnung für den Weg und Trost für den Verschluss.

Das Agana-Gebirge muss bezwungen werden um nach Benijo zu kommen. Ein Fischerort an der Nordküste. Alle vier hatten wir Hunger bekommen, weil uns die Küchengerüche begrüßten. Ein kleines Restaurant am Ende des Ortes machte dem Magen eine Freude. Sepia, Oktopus, Muscheln und Schrimps dazu kanarische Erdäpfeln und Salat. Sehr fein.

Bei der Heimfahrt machte die Rückbankhexe ernst und ene, mene, muh verschluckt war ich im nu.

Samstag, 26. Februar 2022

Santa Cruz: TEA, Mercado de Nuestra Señora de Africa und Palmetum

Robert brauchte eine Gruppenpause. Otto, Gabi und ich fuhren in die Hauptstadt Santa Cruz. Ich wollte unbedingt das TEA (Tenerife Espacio de lasArtes) besichtigen. Das Gebäude ist im Stil des Brutalismus erbaut. Ein sehr niedriges aber lang gezogenes Betongebäude. Innenraum an ein kanarisches Herrenhaus angelehnt mit einem dreieckigen Patio, viel Glas und Begrünung. Die Bibliothek ist groß, weiß, hell und einlandend im Design. Kein Eintritt ins Museum. 

Die derzeitige Ausstellung über Maud Bonneaud, verh. Westerdahl in 2. Ehe. Ihre Arbeiten sind Emailtechniken als Bilder oder Schmuck verarbeitet, hinterließen auf mich großen Eindruck. Zu ihren Freunden zählte Pablo Picasso und Man Ray, für Christian Dior kreierte sie Schmuck.


Ich kannte diese Frau gar nicht, ihre Arbeiten beeindruckten mich und gefielen mir sehr gut.

Mercado de Nuestra Senora de Africa, ein wunderbarer Markt um Obst, Gemüse und Fleisch aller Variationen zu kaufen. Ein Eldorado für FleischesserInnen.

Das Palmetum ist ein beeindruckender botanischer Garten mit Schwerpunkt Palmen aus aller Welt. Ein großartiger Park auf einer Halbinsel mit Blick auf die Stadt, das Auditorium und ein großes Bad. Die Palmen waren wie aus einer Märchenwelt entsprungen.

Robert abholen und zum gemeinsamen Abendessen nach La Caleta fahren.
 
Die Sonne verabschiedete sich mit gewohnter Gelassenheit.
 


 

Freitag, 25. Februar 2022

Masca, Puerto de la Cruz

Masca ist ein schwer zu erreichendes Bergdorf. Die Straße bahnt sich ihren Weg wie eine Krampfader im Wadl. Jede Serpentine macht Angst den Gegenverkehr zu küssen. Es lohnt. Ich liebe dieses kleine Bergdorf. Viel Glück brauchte Robert, um einen Parkplatz zu ergattern. Ein alter dicker knorriger Baum begrüßt seine Besucher am Ortseingang. Ein schlecht gepflasterter Weg führte zu einem Café. Robert und Gabi beschlossen einen Kaffee-Stopp einzulegen. Otto und ich gingen bis zum Dorfende und mussten einen steinigen Weg auf uns nehmen. Auf einem Miniplatz am Spitz des Ortes stand ein Standler mit Obst und Nüssen an denen wir uns bedienen durften. Eine Pariserin und ihre Familie labten sich. Wir kamen ins Gespräch. Sie liebt die deutsche Sprache und plauderte mit uns. Ich war entzückt von diesem wunderbaren Moment. Otto und ich gingen zum Café zurück und kauften einem Bauern eine Papaya und Kaktusfrüchte ab.

Zum Andenken an den Aufenthalt habe ich mir einen Ring mit Olvinsteinen (Minderalstein) gekauft. Ich habe eine große Freude. Ein eisiger Regenwind fegt die wärmende Sonne immer wieder hinweg. Wir brechen wieder auf.

Imposante Wellen tummeln sich vor Sibora im Norden der Insel. Robert, Otto und ich stiegen aus, um einige Fotos zu schießen. Dem Auto war es zu viel, und es wollte nicht mehr anspringen. Eine scheinbar verlassene Fabrik entpuppte sich als Bananenlager. Der Besitzer erkannte unser Problem und gaben uns Starthilfe. Gracias.

Wir fuhren weiter, ohne Stopp, um die Batterie zu laden, bis nach Puertode la Cruz. Ein Spaziergang durch die Altstadt mit Besuchen in zwei Kirchen bereitete mir Freude.

Die Fahrt nach Los Christianos war lang, lang und lang. Ich glaube ich wachse mit dem Auto zusammen. Schlechtes Zeichen.

Paella als Abendessen in Raymond I war ein schmackhafter Abschluss des Tages.


 

Donnerstag, 24. Februar 2022

Nachtrag

Ich lerne nie aus.

Heute:

  1. Schmerzensmutter - Mater Dolorosa
  2. Mondsichelmadonna
  3. Candelero (Kerze): bekleiden von Bildwerken (Schultern, Kopf und Hände keine Körper)

El Teide und San Christóbal de la Laguna

Sonnenschein statt angekündigter Wolken. Der Berg ruft nach den WienerInnen. Die Fahrt auf den El Teide war kurvenreich und für meinen Magen eine Herausforderung.

Ein Stopp in Vilaflor, um die Kirche San Petro anzusehen. Sie ist groß und sehr schlicht. Der Alter in der Kapelle Mirador San Roque auf der anderen Straßenseite prahlt mit einem goldenen Altar.

Mein Magen hat sich nach einem guten Kaffee wieder beruhigt. Der Blick zum blauen Himmel, angezuckerten Teide, Farbengemisch der Erde war der Lohn der anstrengenden Autofahrt. Hier auf Tenerife ist der Teide der höchste Berg Spaniens mit 3.718 m. Jacke, Schal und Jeans waren mir gute Wärmefreunde.

Den Nationalpark El Teide verlassend fuhren wir vier im Nebel und einsetzenden Regen nach San Christóbal de La Laguna. Ich liebe diese Stadt. Heute hatte ich das Glück die Kathedrale von San Christóbal zu besuchen. Die letzten Besuche zeigte sich die Kirche verschlossen. Steinerne wuchtige Mauern außen und innen eine Vielzahl an Seitenaltären, eine kleine Schatzkammer und ein luftiger Altar.

Der Eintritt (6 Euro) und ein Audioguide haben mich in die Geschichte dieses Hauses versinken lassen, bis eine, nicht meine, Hungerkrise barsch in die ruhige Halle der Kirche biss und mich zum sofortigen Aufbruch rief.


Die Sonne hat sich seit unserer Ankunft wieder durchgesetzt. Ein Spaziergang durch die Stadt zur Iglesia de la Concepció, um den Glockenturm zu besteigen und die Aussicht zu genießen. Der Wind hat Otto und mich nach einigen Fotos wieder zum Abstieg überredet.

La Laguna und sein autofreies Zentrum, seine bunten Häuser, seine unaufdringlichen Geschäftsfronten und sein Frieden haben mich erinnert, wie sehr ich sie mag.