Mein letztes Nordik Walking am Strand, um Abschied zu nehmen. Einen letzten Barraquito trinken. Die Wohnung übergeben und mit dem Taxi zum Flughafen.
2022 - Tenerife
Samstag, 5. März 2022
Freitag, 4. März 2022
Guanchen-König Otto, Strandpromenade, Poolparty
Otto bestieg heute einen winzigen Hügel in Apartment-Nähe und überschaute wie ein Guanchen-König über die Buchten von Los Christianos und Las Americas. Wolken über seinem Haupt schenkten ihm Schatten, zufrieden und hungrig kehrte er zurück.
Heute leider kein Badewetter.
Um nicht auf der Terrasse gemeinsam mit dem kühlen Wind zu frösteln, entschied ich mich für einen Marsch in Richtung El Duque. Ich versuchte einen neuen Badeanzug zu finden. Meine Ausbeute waren drei Paar Ohringe und ein Badeanzug. Wie viele Ohrringe kann eine Frau mit zwei Ohren brauchen. Wurscht. Es ist Urlaub.
Meine Jesussandalen trugen mich wieder zurück zum Apartment. Robert hatte gekocht, ich kam zur rechten Zeit.
Ich zeigte meine Einkäufe. „Wie viele Ohrringe hast du schon?“ wollte die Shopping-Queen wissen. Ich drehte mich um und ließ sie mit ihrem Tablett zurück und ihrer Online-Bestellung eines grünen Shirts.
Die Sonne drängte sich vor den Wolkenvorhang. Robert, Gabi, Otto und ich nutzten die Gelegenheit und besuchten den Pool. Wir stoppten unser Unternehmen an der Poolbar. Barraquito dann Wasser, Wein, Bier, Garnelen mit allem und Hühnchen mit allem, es war ein Hochgenuss. Schwimmen? Es ist vielleicht doch zu kühl oder zu spät. Gabi will einen Cocktail als Nachspeise. „Mai Tai für alle“ trällerte Gabi. Ein Mai Tai und für Gabi war alles vorbei. „Hiiii! Haaa! Huuu! Hooo!“ Sie war nunmehr froh. „La cuenta, por favor. Hiiii. Haaa.“ Otto verlor die Hoffnung auf eine ruhige Nacht. Er sorgte sich oder amüsierte er sich?
Der letzte Sonnenuntergang unseres Urlaubes kleidete sich in besonders schönen Farben.
Gute Nacht Gabi. Gute Nacht Otto. Gute Nacht Robert.
Donnerstag, 3. März 2022
Maria, Badetag und Pizzeria
Heute statte uns Maria einen Besuch in unserem Apartment ab. Ein leichtes Gabi-Frühstück, frisch aufgeschnittenes Obst, habe ich serviert. Maria rührte die Früchte nicht an. Sie wollte uns lieber die Memoiren der Tenerife-Corona-Zeit vorlesen, die sie selbst verfasste. Gabi, Robert und ich lauschten dem Text und naschten Obst während Otto sich im Bett dem Ohne-Corona-Traum mit Glückseeligkeit hingab.
Als Maria gegangen war, entschied sich unser Programm. Otto machte nach dem Schläfchen Home-Office. Robert machte Pool-Tag. Gabi und ich wollten die Sonne am Strand genießen. Ein Barraquito tröstete uns über die erfolglose Sonnenbettensuche. Kaffee Plus hilft meistens. Ein weiterer Versuch ein Bettchen für uns zu finden war in der nächsten Bucht erfolgreich.
Erschrocken stellte ich fest: WEB-CHECK-IN. Es ist schon so weit. Übermorgen startet die AUA nach Wien. Wo ist die Zeit liegen geblieben? Vierzehn volle Urlaubstage sind für Tenerife genug/ausreichend und doch hätte ich noch gerne ein Supplement.
Wir trafen uns mit Maria und Laurant in der Pizzeria Piccolo in Los Christianos zu einem letzten gemeinsamen sehr frühen Abendessen. Jeder war mit seiner Pizza sehr zufrieden, Laurant und Robert waren mit der Weinwahl zufrieden und ich genoss Marias überschwängliche Erzählungen. Die Erinnerungen wollten nicht enden und Gabi wurde nervös. Sie hatte noch ein Date mit ZARA und Stradivarius. Otto wurde nervös weil Gabi nervös war.
„La cuenta por favor“ und das Treffen fand ein Ende.
ZARA und Stradivarius waren über den späten Besuch von Gabi sehr erfreut. So fand jeder sein Glück.
Mittwoch, 2. März 2022
Jungle Park
Neben dem Loro Park gibt es noch einige andere Parks. Gabi, Otto und ich besuchten heute den Jungle Park.
Im Vogelgehege sprach mich ein Malukkenkakadu mit „Hola“ an. Ein frecher roter Ara machte sich eine Holztür auf, um zur Futterstation der Wärterin zu kommen. Ein kleiner anderer bunter Papageienvogel folgte ihm
Mittags besuchten wir die Attraktion des Parks eine Vogelflugshow. Ein Marabu ist geschmeidig und weich in seinen Flugbewegungen. Adler, Falken und viele andere Flugteilnehmer machten eine gute Show und zeigten ihr Können.
Im Kattagehege war ich einem Kattakind im Wege. Es sprang mir auf die Schulter und hoffte auf diesem Weg zu seinem Ziel zu kommen. Ich blieb stehen, das wollte es nicht und deswegen musste es auf Otto weiter springen. Gabi sah sich die Szenerie mit großen Augen an und … ich hörte nur mehr das Zuschlagen der Gehegetür.
Robert war einkaufen für das Abendessen. Danke.
Dienstag, 1. März 2022
Badetag
Otto hatte gestern auf Einkäufe in der Siam-Mall verzichtet. Heute war sein Waschtag. Oder war es Urlaub von der Gruppe? Wurscht.
Gabi hat gestern ausreichend
Kleidung eingekauft und konnte sich am Strand dem Sonnengebet hingeben. Die
letzten Tage war das Wetter unbeständig. Heute war echter Badetag. Robert
tauchte in das Meer ein und kämpfte mit den hohen gischtschäumenden Wellen wie
der heilige Michael dem Drachen.
Montag, 28. Februar 2022
Autoausklang Siam Mall
Gabi, Otto und ich fahren in die Siam Mall. Wir möchten Lebensmittel einkaufen und in andere diverse Geschäfte schauen. Schauen wollte ich. Kaufen wollte Gabi. Otto wollte weder das eine noch das andere. Ich glaube er wollte auch nicht unbedingt Chauffeur oder Träger spielen. Die Siam Mall ist ein großes Shopping-Center. Bänke standen vor Mango, Zara, Stradivarius & Co, hier saßen artig die Männer der shoppingverwirrten Frauen, spielten mit dem Mobiltelefon und warteten, ob ein Bierleckerlie nach braver Wartezeit gegönnt wird. Ich habe Otto bewundert. Sein Leckerli war ein Barraquito. Er musste auf den schattigen Wartebänken ausharren, Sackerl bewachen und frieren. Mein Schauen wurde zum Kaufen. Zwei T-Shirts, eine Bluse, eine Hose und 20 Aloe Cremen. Letzteres teile ich mir mit meiner Mutti. Gabi war doppelt erfolgreich und hat wahre Schätze gefunden.
Robert hätte ich Leckerli verschütten können, das hätte er nicht mitgemacht. Er genoss die Terrasse und organisierte lieber einen Tisch für das Abendessen.
Im HiperDino Supermarkt kauften wir ein. Es ist ein Großeinkauf viel billiger als in Wien.
Zum Abendessen trafen wir uns mit Maria und Laurent in Los Abrigos im Restaurant Los Abrigos. Morgen ist der Mietvertrag des Autos zu Ende, letzte Chance in ein abgelegenes Lokal zu fahren. Wir haben wieder sehr gut gegessen. Wir waren schneller als ich ein Foto schießen konnte.
Sonntag, 27. Februar 2022
Auditorium in Santa Cruz, Andres, Igueste, Benijo
„Was machen wir? Was soll ich anziehen?“ Auf eine Antwort konnte Gabi lange warten. Zuerst musste demokratisch entschieden werden. Zur Wahl stand eine lange Fahrt in den Norden, eine kürzere Fahrt nach San Juan, ein Museum in Santa Cruz, Jungle Parque oder gar nichts. Die Sonne wunderte sich, denn sie hatte den Tag bereits halbiert. Alles wurde abgewogen, der Nicht-Verkehr weil Sonntag, die Uhrzeit und die Fahrtdauer. Ich bin gedanklich weg. Demokratie kann anstrengend sein. Endlich ist die Entscheidung gefallen. Es geht in den Norden. Es schwindeln mir die Sinne. Ich höre den Autositz schon in einer hexengleichen Stimme: „Ja. Ja. Komm nur. Hahaha. Ene, mene, muh und verschlungen bist du. Hahaha.“ Ich ziehe mich für den Norden entsprechend an, richte mein Krönchen und trete vor die Tür zum Auto. Die anderen Fahrgäste warten schon. Wie immer.
Das Auditorium in Santa Cruz ist ein beeindruckender Bau. Es ist eine Mischung aus Gaudi und der Oper aus Sydney. Der Glanz der kleinen Fiesensplitter blendet mich. Leider setzt das Salzwasser dem Gebäude bei näherer Betrachtung sehr zu.
Die verlassenen Bunker bei Andres dürfen nicht mehr besichtigt werden. Das ist sehr schade. Die Pandemie kann nicht Schuld haben.
Der Weg schlängelte sich an der Küste weiter nach Igueste. Es zeigen sich Abbauflächen. Kleine bunte Häuser kleben am Berghang und schauen auf das Meer und warten, vielleicht auf Godot. Ein langer, steiler Weg führt zum Friedhof. Geschlossen. Leider gibt es kein Lokal als Belohnung für den Weg und Trost für den Verschluss.
Das Agana-Gebirge muss bezwungen werden um nach Benijo zu kommen. Ein Fischerort an der Nordküste. Alle vier hatten wir Hunger bekommen, weil uns die Küchengerüche begrüßten. Ein kleines Restaurant am Ende des Ortes machte dem Magen eine Freude. Sepia, Oktopus, Muscheln und Schrimps dazu kanarische Erdäpfeln und Salat. Sehr fein.
Bei der Heimfahrt machte die Rückbankhexe ernst und ene, mene, muh verschluckt war ich im nu.